Das Jahr 2024 stand im Zeichen der Fortschreibung des ILEKs als Wegweiser der zukünftigen Arbeit der ILE. Des Weiteren wurden die Projekte Bauhofzusammenarbeit, Ökokonto und interkommunale Schul-IT weiter vorangetrieben.
JAHRESRÜCKBLICK AUF DIE GESCHÄFTSSTELLE
Neuwahlen des Vorstandes der ILE Main-Wein-Garten
Nach drei Jahren Amtszeit fanden satzungsgemäß in der Mitgliederversammlung im Juli 2024 Neuwahlen des Vorstandes der Kommunalen Allianz Main-Wein-Garten e.V. statt. Bgm. Michael Röhm wurde erneut zum Vorsitzenden gewählt zu seinem Stellvertreter wurde Bgm. Stefan Wohlfart ernannt.

Start in eine neue Förderperiode – 86.000 € für die nächsten 1,5 Jahre
Im Juni 2024 endete die 2. Förderperiode der ILE Main-Wein-Garten. Die ILE konnte nahtlos in die 3. Förderperiode starten. Vom Amt für Ländliche Entwicklung werden die Sachkosten, Personalkosten und Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit bezuschusst. Für die kommenden 1,5 Jahre (01.07.2024 bis 31.12.2025) erhält die ILE Main-Wein-Garten einen Zuschuss in Höhe von über 86.000 €. Diese Förderung kann auf bis zu 5 Jahre verlängert werden.
Regelmäßiger Austausch in Lenkungsausschusssitzungen
Im Jahr 2024 fanden 11 Lenkungsausschusssitzungen und eine Mitgliederversammlung statt. An den Lenkungsausschusssitzungen nahmen, neben den acht Bürgermeistern und der ILE-Umsetzungsbegleitung, jeweils ein Vertreter des Amtes für Ländliche Entwicklung sowie der Regionalmanagements der beiden Landkreise Main-Spessart und Würzburg teil. Die Sitzungen dienen dazu aktuelle Projekte zu besprechen und weiter voranzubringen sowie um aktuelle Herausforderungen der Kommunen zu besprechen und daraus neue Projekte abzuleiten. Auch bieten die regelmäßigen Sitzungen den eine Plattform zum gegenseitigen Austausch. Zu verschiedenen Themenstellungen werden nach Möglichkeit Gäste eingeladen, um über die Sachverhalte zu referieren und informieren. 2024 war z.B. die Energieagentur Ufr. anwesend um über die interkommunale Wärmeplanung zu referieren sowie der Landschaftspflegeverband Main-Spessart e.V. der das Thema „Ackerwert“ vorstellte.
Aktualisierung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEKs) als Wegweiser der gemeinsamen Arbeit
Nach dem Evaluationsworkshop am 19. und 20. Juni 2023 war

en sich alle acht Mitgliedskommunen einig die ILE Main-Wein-Garten fortzuführen. Die Teilnehmenden der Fortführungseva-luierung bewerteten die vergangenen Jahre der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit als sehr positiv. Gemeinsam konnten zahlreiche Projekte umgesetzt werden und die Region für die Zukunft gestärkt werden. Zusammen stellten sich die acht Kommunen den aktuellen Herausforderungen des ländlichen Raums und gestalteten die zukünftige Entwicklung der Region. Auch in Zukunft möchten die Kommunen weiter an einem Strang ziehen und die Region als lebenswerte Heimat erhalten.
Voraussetzung für die weitere Zusammenarbeit und Förderung der ILE ist die Überarbeitung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK). Das Jahr 2024 stand somit im Zeichen der ILEK-Fortschreibung. Das ILEK dient als Wegeweiser der gemeinsamen Arbeit und muss in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden. Es beinhaltet eine Analyse der Gebietskulissen der ILE, Handlungsfelder sowie dazugehörige Projektideen die die Kommunen gemeinsam umsetzen möchten. Es war an der Zeit das ILEK aus dem Jahr 2016 zu überarbeiten und an die aktuellen Herausforderungen der Kommunen anzupassen. Hierfür wurden gemeinsam mit dem Büro FUTOUR Bürgerbefragungen, Experteninterviews, Befragungen der Bürgermeister und ein öffentlicher Ideenworkshop durchgeführt. Es wurden Projektideen für die kommenden Jahre gesammelt. Im Juli 2024 konnte schließlich das neue ILEK der Öffentlichkeit präsentiert werden. Zur Abschlussveranstaltung kamen fast 70 interessierten Bürgerinnen und Bürger, Gemeinderätinnen und -räte sowie andere Akteurinnen und Akteure aus dem ILE-Gebiet. Den Abend rundete Prof. Dr. Paeth vom Institut für Geographie und Geologie der Universität Würzburg mit einem Gastvortrag zum Klimawandel in Unterfranken ab.
Zum neuen ILEK gelangen Sie hier.
JAHRESRÜCKBLICK AUF DIE PROJEKTARBEIT
Regionalbudget
Seit 2020 steht der ILE jährlich ein Regionalbudget i.H.v. 100.000 € zur Verfügung. Mit diesem Budget unterstützt die ILE Kleinprojekte von u.a. Vereinen, Genossenschaften, Kommunen und Privatpersonen die zur ländlichen Entwicklung beitragen. Im Jahr 2024 konnten insgesamt 18 Projektideen finanziell unterstützt werden. Wie auch in den Jahren zuvor konnten auf Grund des begrenzten Budgets leider nicht alle Projektideen unterstützt werden. Zu den geförderten Ideen gehörten z.B. die Seniorengerechte Einstiegshilfe für das Schwimmbad in Thüngersheim des Fördervereins Schwimmbad Thüngersheim e.V., die Umsetzung des OGV-Gemeinschaftsgarten-Projektes „Dein Mein Garten“ des OGV Erlabrunn, die Beschaffung von zwei Fahrrad-Reparaturstationen für den Mainradweg der Gemeinde Margetshöchheim sowie die Gestaltung einer Fläche für eine weitere Station auf dem Besinnungsweg Retztal des Besinngungsweg Retztal e.V. Im Oktober 2025 konnte die ILE erneut zur Einreichung von Förderanfragen aufrufen. Zusammen mit der neuen Förderrunde kamen auch zahlreiche Neuerungen auf die ILEn zu. Die Höhe des Regionalbudgets, das eine ILE max. erhalten kann richtet sich in Zukunft nach der Anzahl der Mitgliedskommunen. Die ILE Main-Wein-Garten mit ihren 8 Mit-gliedskommunen erhält nun noch 75.000 € zur Förderung von Kleinprojekten in der Region. Um weiterhin möglichst viele Kleinprojektträger finanziell unterstützen zu können entschloss sich der Lenkungsausschuss dazu, die max. Fördersumme pro Projekt auf 7.500 € zu reduzieren. Der Fördersatz von 80 % bleibt bestehen. Jedoch werden nun zum Vorteil der Kleinprojektträger die Bruttokosten der Projekte gefördert.
Kooperation der Bauhöfe
Auf Basis des Bauhofkooperationskonzept, das im Jahr 2022 für 7 von 8 Mitgliedskommunen ausgearbeitet wurden entschieden sich fünf der beteiligten Kommunen an der Idee eines gemeinsamen Bauhofes weiter zu arbeiten. Im Jahr 2024 beschloss auch die Gemeinde Himmelstadt, sich am Prozess der Gründung eines interkommunalen Bauhofes zu beteiligen. Somit hatten schließlich 6 ILE-Kommunen zusammengeschlossen um einen gemeinsamen Bauhof zu gründen. Im Laufe des Jahres und während des Prozesses der Ausarbeitung der Zweckverbandssatzung wurde die Zusammenarbeit als Zweckverband jedoch von 3 Kommunen (Himmelstadt, Margetshöchheim und Zell am Main) abgelehnt. Einer Zusammenarbeit auf kleinerer Ebene stehen die Kommunen Zell am Main und Margetshöchheim jedoch weiterhin offen gegenüber. Die drei übrigen Kommunen Thüngersheim, Zellingen und Retzstadt entschieden sich weiterhin den Weg eines gemeinsamen Bauhofes zu gehen. Bereits in der Machbarkeitsstudie von Frau Haupt wurde ein Zusammenschluss dieser drei Kommunen empfohlen. In dieser Konstellation wurde sogar ein geringfügig höheres Einsparungspotenzial im Vergleich zum Zusammenschluss aller sieben am Konzept beteiligten Kommunen ermittelt. Für die Kooperation erhalten die Kommunen eine Zuwendung i.H.v. 90.000 € über die Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit der Regierung von Unterfranken. Die Ausarbeitung der Zweckverbandssatzung wurde Ende 2024 ebenfalls abgeschlossen. Der Entwurf soll Anfang 2025 in den Gemeinderatsgremien der drei beteiligten Kommunen beschlossen werden. Als Termin für die Gründung des Zweckver-bandes wurde der 01.01.2027 festgesetzt. Hauptsitz ist der Bauhof Zellingen.
(inter)kommunales Ökokonto
Auf Grund der stetig steigenden Relevanz der Schaffung von Ausgleichsflächen, beschäftigen sich die Kommunen der Kommunalen Allianz Main-Wein-Garten e.V. seit geraumer Zeit mit der Idee der Entwicklung eines (inter)kommunalen Ökokontos. Grund für die steigende Relevanz ist vor allem der Druck, der durch die Anforderungen der UNB auf die Kommunen ausgeübt wird, da die Schaffung von Ausgleichsflächen eine kommunale Pflichtaufgabe darstellt. Durch Ökokonten können Ausgleichs- und Ersatzflächen vorgezogen bereitgestellt werden, um künftige Eingriffe zu kompensieren. Aufwertungsmaßnahmen können schon bereits vor dem Eingriff durch den Ökokontenbetreiber vorgezogen durchgeführt werden. 2022 wurde die Deutsche Landschaften GmbH mit der Umsetzung eines (inter)kommunale Ökokontos für die 8 Mitgliedskommunen beauftragt. Aktuell befindet sich das Projekt in den letzten Zügen. Die Flächen und die geplanten Aufwertungsmaßnahmen wurden mit den Ansprechpartnern der UNB der beiden Landkreise abgesprochen. Im Anschluss wurden die Konzepte zum Großteil bereits fertiggestellt und bei der UNB eingereicht. Aktuell warten die Kommunen auf die offizielle Genehmigung der Konzepte durch die UNB. Im November 2024 fand eine Zwischenpräsentation des aktuellen Standes des Projekte in der Lenkungsausschusssitzung statt.

Interkommunale IT-Fachkraft
Im Oktober 2023 nahm Hr. Gonska als interkommunale IT-Fachkraft für die Grund- und Mittelschulen der ILE Main-Wein-Garten seine Arbeit auf. Er ist bei der ILE angestellt und sein Büro befindet sich in der Mittelschule Zellingen. In den kommenden Jahren soll die IT-Infrastruktur der einzelnen Schulen auf ein einheitliches Level gebracht werden. Hr. Gonska steht diesbezüglich bereits mit MR-Daten in Kontakt. Geplant sind gemeinsame Server, die gemeinsame Beschaffung von Hardware sowie ein gemeinsamer ext. Dienstleister als Urlaubs- und Krankheitsvertretung sowie für Aufgaben, die Herr Gonska alleine nicht umsetzen kann. Im November fand deshalb einer gemeinsamer Runder Tisch der Bürgermeister und Schulleitungen statt. In der Dezembersitzung 2024 beschließt der Lenkungsausschuss die Ist-Analyse der Schulen als Vorbereitende Maßnahme auf die Zentralisierung und Vereinheitlichung der IT-Infrastruktur durchzuführen. Die Bürgermeister beauftragen Hr. Gonska damit die Ist-Analyse und damit zusammenhängende technische Konzeptionierung mit MR-Daten abzusprechen und in Auftrag zu geben. Des Weiteren konnte die ILE im Dezember den Verwendungsnachweis für die Förderung der Personalstelle der IT-Fachkraft bei der Regierung von Unterfranken einreichen. Die Förderung i.H.v. 90.000 € konnte in voller Höhe ausgeschöpft werden.
Biotopanlagen/Nisthilfen Wildbienen
Vier der acht Mitgliedskommunen der ILE Main-Wein-Garten haben sich nun dazu entschlossen einen Lebensraum für verschiedene Wildbienenarten zu schaffen. Dafür wurden 2024 in den Kommunen Zell am Main, Margetshöchheim, Leinach und Thüngersheim (OGV Thüngersheim) Wildbienenhäuser/-hotels aufgestellt und Sandarien angelegt um sowohl für hohlraumnistende als auch für bodennistende Arten Nistmöglichkeiten zu schaffen. Mit der Schaffung von Nisthabitaten möchten die Kommunen zum Erhalt der Wildbienen beitragen. Das Projekt wird über das Förderprogramm FlurNatur des Amtes für ländliche Entwicklung Unterfranken gefördert. Gerne können Sie die Bienenhotels besichtigen, die Aufstellungsorte finden Sie hier.

Interkommunale Wärmeplanung
Am 1. Januar 2024 ist das Gesetz für Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) in Kraft getreten und beschäftigt seitdem auch die Kommunen der ILE Main-Wein-Garten. Mit dem Gesetz wurden die Grundlagen für eine verbindliche und systematische Einführung einer flächendeckenden Wärmeplanung (WP) geschaffen. Lange Zeit bestand jedoch Unsicherheit darüber wer nun zur Umsetzung der Wärmeplanung Verpflichtet sei. Im Dezember 2024 wurde dann schließlich die dafür erforderlichen Regelungen in Bayern in die Verordnung zur „Ausführung energiewirtschaftlicher Vorschriften“ aufgenommen und am 18. Dezember 2024 im Kabinett beschlossen. Sie tritt im Januar 2025 in Kraft. Damit sind nun die Gemeinden verpflichtet, einen Wärmeplan nach den Vorgaben des Wärmeplanungsgesetzes zu erstellen (Kommune = planungsverantwortliche Stelle).
Die Kommunale Wärmeplanung dient als Wegweiser für Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger. Wie soll die Wärmeversorgung in einer Gemeinde klimaneutral in Zukunft aussehen? Siesoll den Bürgerinnen und Bürgern u.a. aufzeigen ob sie in Zukunft mit einem Nahwärmenetz und damit einem Netzanschluss rechnen können oder nicht. Die kommunale WP muss bis 2028 von den Kommunen umgesetzt werden.
Bei der ILE stand die Frage im Raum, ob es sinnvoll wäre das Thema auf ILE-Ebene gemeinsam anzugehen oder ob eine Wärmeplanung nur auf Gemeindeebene sinnvoll sei. Aufschluss darüber könnte eine Kurz-ENP geben. Die Kurz-ENP gibt Empfehlungen bei welchen Kommunen eine Zusammenarbeit/Konvoi sinnvoll sein könnte. Des Weiteren können die Daten der Kurz-ENP für die KWP genutzt werden. Bezüglich der Wärmeplanung und insb. der Kurz-ENP tauschte sich Frau Klüpfel auch mit den Klimabeauftragten der beiden Landkreise MSP (Hr. Kohlbrecher) und Würzburg (Hr. Graf) aus. Im laufe des Jahres hatten sich die Landkreise dazu entschlossen eine Kurz-ENP auf Landkreisebene durchzuführen. Zur Dezembersitzung war außerdem Hr. Paulus von der Energieagentur Unterfranken eingeladen. Er ging noch einmal auf die einzelnen Schritte und Inhalte einer KWP ein und stellte den aktuellen Stand der Gesetzgebung vor. Nach dem Vortrag von Hr. Paulus und den Informationen zum aktuellen Stand der Landratsämter hatten sich die Bgm. dazu entschieden zunächst die Ergebnisse und damit verbunden Empfehlungen der Kurz-ENPen der beiden Landkreise abzuwarten um auf Basis dessen eine Entscheidung darüber zu treff

en ob eine Wärmeplanung gemeinsam im Konvoi oder auf kommunaler Ebne durchgeführt werden sollte. Des Weiteren sollten Fördermöglichkeiten für eine Wärmeplanung geprüft werden. Bis Jahresende gab es von der Bayerischen Staatsregierung noch keine Informationen zu einer möglichen Förderung.
ILE-Stand und ILE-Gewinnspiel auf der MainArt 24 in Margetshöchheim
Um mit den Bürgerinnen und Bürgern direkt vor Ort in Kontakt zu treten und die ILE sowie deren Arbeit in den einzelnen Ortschaften bekannter zu machen beschlossen die Bürgermeister, dass die ILE jährlich auf einer Veranstaltung in einer der Mitgliedskommunen vertreten sein sollte. Für 2024 wurde die MainArt 24 in Margetshöchheim ausgewählt. Die Teilnahme der ILE war ein voller Erfolg. Fast 100 Personen nahmen am ILE-Gewinnspiel teil. Die Teilnehmenden konnten einen von drei Präsentkörben gefüllt mit Produkten aus den acht Mitgliedskommunen gewin-nen. Hierfür mussten drei Fragen zur ILE beantwortet werden. Durch das Gewinnspiel konnten ILE-Managerin Fr. Klüpfel und die Bürgermeister mit zahlreichen Besucherinnen und Besuchern in Kontakt treten und auf ihr Arbeit aufmerksam machen. Des Weiteren wurden auch die Regionalen Produkte der ILE-Region in den Fokus gerückt.
Sie möchten mehr über die Arbeit der ILE im Jahr 2024 erfahren? Hier gelangen Sie zum ausführlichen Bericht.